Hallo meine Lieben,
und alle anderen, die sich hier her verirren.
Um mich und in mir war es in den letzten Jahren sehr turbolent und ich dachte mir, um einen Überblick zu behalten, ist das hier genau das Richtige :-)

Dienstag, 27. Dezember 2011

Guten Rutsch und Frohes Neues


Oder: „You haven’t seen the last of me“

Schon wieder ist ein Jahr rum.
Eins mit gemischten Gefühlen.
Also eigentlich alles beim alten^^
Es ist doch immer so: für die einen läuft‘s beschissen und für die anderen bestens. Freude und Leid liegen oft ganz nah beieinander. Oft sogar näher, als man glauben mag.
Erinnert euch doch nur an das schlimme Erdbeben und das gerettete Baby.
Für mich hätte das Jahr eigentlich nicht besser laufen können. Und doch war es beschissen.

Ich für mich ganz persönlich und egoistisch fand ich das Jahr jetzt im Rückblick eins der besseren der letzten Jahre. Denn vor allem im letzten Teil des vergangenen Jahres habe ich wieder auf meinen Weg zurück und die Energie gefunden, mit neuem Spaß in meine Zukunft zu starten.
Was kann es ganz persönlich, nur auf mich bezogen, besseres geben?

Und doch war es auch für mich beschissen. Abgesehen von den kleineren und größeren ganz normalen Katastrophen, kann man es wohl auch nicht anders nennen, wenn man hilflos zusehen muss, wie einer der wichtigsten Menschen im eigenen Leben unheimlich leidet. Wenn man zusehen muss und mitfühlen kann, wie diesem Menschen alles entgleitet, weil er vieles, unter anderem auch die Freude am Leben, verliert und man nichts, aber auch gar nichts tun kann.
Man kann versuchen da zu sein, abzufangen, neue Perspektiven zu zeigen, den Schmerz zu teilen. Aber am Ende des Tages ist dieser Jemand doch wieder mit seinen Gedanken alleine.

Wenn ich eines im letzten Jahr gelernt habe, dann, dass man sich nur selbst aus diesem Psycho-Schlamassel wieder raus holen kann.
Man muss auch mal geschubst werden, vielleicht auch mal so, wie es einem gar nicht gefällt, damit man sich dazu aufrafft, sich nicht zu verlieren. Doch retten und leben kann man nur selbst.
Doch gerade mit diesem Wissen ist es noch härter zuschauen zu müssen, wie jemand leidet, der noch nicht so weit ist, das Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können. Denn auch das braucht Zeit.

Ich denke, jeder von euch kennt so jemanden und wenn nicht, wird er ihn noch früh genug kennen lernen. Vielleicht sogar in sich selbst.
Große Trauer lähmt, erstickt und versteinert.
Doch Wiederbeleben kann man sich nur selbst. Und den Weg dazu muss man auch selbst finden.
Das sind dann die Momente, wo das Leben ungerecht und grausam wirkt und man sich ein ums andere Mal wünscht, doch einfach den Kampf aufgeben zu können.

Doch dann gibt es auch wieder die Momente voll Glück, wenn man sich selber wiedergefunden hat, sich selbst wieder erkennt und liebt und plötzlich wieder alles von alleine klappt, weil das Leben einfach Spaß macht und schön ist.
…bis zum nächsten Tief, das einen stärker macht.

Für meine persönliche, egoistische Zukunft wünsche ich mir nur, dass es genauso weiter geht, wie es im Moment läuft.
Doch noch viel mehr wünsche ich mir für das nächste Jahr für alle, die ein schweres Paket zu tragen haben,
…dass sie wieder aufstehen, wenn sie sich verheben.
…dass sie ihre Last mit allen helfenden Händen um sich rum teilen.
…dass sie sich von dem Schock erholen.
…dass sie ihre Freude wiederfinden.
und dass der beißende Schmerz immer weniger zwickt und nur noch die guten Erinnerungen zum Lachen bringen.

Denn das ist es doch, was wir von unseren Lieben in Erinnerung behalten sollten:
Ihre kleinen Macken und ihre Witze mit denen sie uns immer ein Lachen ins Gesicht und ein Feuer in die Augen zaubern konnten, ganz egal wie down wir drauf waren. Daran sollten wir nichts ändern.

 In diesem Sinne,
deine Kati :-*

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Es weihnachtet sehr


Oder: „Überall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen“

Knecht Ruprecht
Ein Gedicht von Theodor Storm (1817-1888) 

Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;

Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor;

Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:

"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!

Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,

Alt' und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;

Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"

Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo's eitel gute Kinder hat."

"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:

Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."

"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;

Doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten."

Christkindlein sprach:" So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"

Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Nun sprecht, wie ich's hier innen find!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?


Wer kennt dieses Gedicht nicht?
Für mich ist es der Inbegriff von Weihnachten. Früher habe ich immer gestaunt, wenn Mama es mir auswendig vorgetragen hat.
Später konnte ich das selbst.
Doch in den letzten 10 Jahren hat sich so viel neues Wissen seinen Platz in meinem Gehirn erkämpft, dass mir mehr als ein paar Zeilen leider nicht geblieben sind.
Umso schöner, dass ich es jetzt wiederentdeckt habe und mit ihm all die Erinnerungen an die zahllosen Nikoläuse im Spatzennest, dem Kindergarten und Annes Geburtstag^^
Ganz zu schweigen von diesem unheimlichen Hans Muff, den ich erst Jahre später erkannt habe :D

Hier ist noch so ein niedliches Weihnachtsgedicht und das habe ich sogar wieder halbwegs zusammen gekriegt^^

Vom Christkind
Ein Gedicht von Anna Ritter (1865-1921)

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!


Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest!

…und lasst es euch schmecken^^

In diesem Sinne,
eure Kati

P.S.:
Einigen von euch werden dieses Jahr zu Weihnachten wieder liebe Menschen fehlen. Sei es auf Grund eines (nicht sehr wahrscheinlichen) Schneechaosses, oder wegen Todesfällen.
Auch ich zähle dazu.
Dieses Jahr sind wieder überdurchschnittlich viele nahestehende Menschen fortgegangen und werden uns beim Weihnachtsschmaus keine Gesellschaft mehr leisten. Nie wieder.
Das tut weh und vermiest einem die fröhliche Weihnachtsstimmung. Und das sei auch erlaubt.
Aber niemand sollte sich durch seine Trauer vollständig abkapseln lassen.
Denn auch, wenn man mit dem Frohsinn nichts anfangen und einem kein Geschenk der Welt etwas bedeuten kann, kann doch die Wärme der Weihnacht die Kälte der Trauer ein wenig tauen.
Ihr seid nicht alleine!