Hallo meine Lieben,
und alle anderen, die sich hier her verirren.
Um mich und in mir war es in den letzten Jahren sehr turbolent und ich dachte mir, um einen Überblick zu behalten, ist das hier genau das Richtige :-)

Freitag, 16. März 2012

Hormone


Oder:  „Das Internet des Körpers“

Jeder kennt doch diese kleinen Nervtöter.
Welcher Mann kennt nicht die Hormon-Ausreden seiner weiblichen Mitbürger…
Und welche Frau verflucht nicht mindestens einmal im Monat diese kleinen Mistviecher…
Doch Hormone können noch viel mehr als nur Chaos anrichten.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Kommunikation innerhalb des Körpers. Anerkannt sind die nervöse und die hormonelle Kommunikation. Noch nicht anerkannt ist die Kommunikation über Zellresonanz. Die letzte Möglichkeit habe ich schon mehrfach dargestellt, Zeit also, sich den anderen beiden Methoden zu widmen.

Die nervöse Kommunikation geht, wie der Name schon sagt, über die Nerven: elektrische Erregungsleitung.
Für die mit Bio-LK unter euch: Erregungspotential im Axon von Neuron zu Synapse.
Für die ohne Bio-LK unter euch: mit Strom.
Das geht schnell und ist für Situationen wie die Hand auf der heißen Herdplatte.
Befehl vom Gehirn und Hand zieht weg, schnell und grob. Die Wirkung hält aber nur kurz an, sprich ist die Hand in Sicherheit, widmet sich das Nervensystem neuen Aufgaben.

Die hormonelle Kommunikation funktioniert hingegen über lauter kleine Botschafter. Und wer die nervöse Erregungsweiterleitung schon komplex und kompliziert fand, wird an der hormonellen erst mal verzweifeln. Im hormonellen System des Körpers wuselt es nur so. Die hormonelle Kommunikation geht langsamer von statten, dafür ist sie dauerhafter und feiner und regelt grundlegende Prozesse.

Ich versuche mal, dieses wirklich komplexe Thema am Beispiel des Internets zu erklären, schließlich wuseln auch hier ganz viele Botschaften, sprich E-mails, tagtäglich durchs Netz.
Da haben wir z.B. den Hypothalamus, der schickt an die Adenohypophyse, das ist der Hypophysenvorderlappen, eine E-Mail mit dem Befehl bestimmte Hormone zu produzieren. Die Adenohypophyse ist brav, produziert fleißig mehr und schickt die Hormone ins Blut auf ihre Reise in die Zielorgane. Dort angekommen verrichten sie dann ihr Werk, bis das Zielorgan wiederrum eine E-Mail an den Hypothalamus schickt mit der Bitte, die Produktion runterzufahren. Der Hypothalamus leitet den Befehl dann an die Adenohypophyse weiter und die fährt wieder auf die normale Produktion zurück.
So funktioniert es z.B. mit dem Hormon ACTH: Adrenocorticotropes Hormon. Der Hypothalamus gibt Befehl an die Adenohypophyse zur vermehrten Produktion. Das Zielorgan hierfür ist die Nebennierenrinde, ACTH regelt dort die Synthese von noch anderen neuen Hormonen.
Auch die Regulation von grundlegenden Sexualhormonen funktioniert so, z.B. von FSH, LH und ICSH.
FSH: Follikelstimulierendes Hormon, es sorgt dafür, dass sich die Follikel im Eierstock entwickeln.
LH: Luteisierendes Hormon, es sorgt für die Heranreifung der Follikel und die Entstehung des Gelbkörperchens, das wiederum in einer begonnenen Schwangerschaft Progesteron produziert, welches die Wirkung von Oxytocin unterdrückt und damit die Schwangerschaft schützt. (Ich sag ja: ein sehr komplexes System^^)
ICSH: Interstitielle Zellen stimulierendes Hormon, dieses sorgt für die Produktion von Testosteron in den Leydig-Zellen im Hoden.
Wenn man sich alleine mal diese kleine Sammlung an Hormonen und Funktionen anschaut, bekommt mal eine leise Vorstellung davon, wie komplex unser Körper mal wieder ist.
Ein Wunder der Natur:
Hypothalamus:
Releasing- und Inhibiting-Hormone: anregen und hemmen von Hormonsynthese
Neurohypophyse:
ADH: Antidiurhetisches Hormon, auch Vasopressin, zuständig im Wasserhaushalt (Niere) und Blutdruck
Oxytocin: Kuschelhormon, sorgt für Spermatransport, Wehen, Milcheinschuss und Mutter-Kind-Bindung
Adenohypophyse:
ACTH, FSH, LH, ICSH
TSH: Thyroid Stimulierend Hormon, sagt der Schilddrüse, dass sie Hormone produzieren soll
STH: Somatotropes Hormon, Wachstumshormon
MSH: Melanozytenstimulierendes Hormon, macht braun
LTH: Laktotropes Hormon, auch Prolaktin, sorgt für Milchproduktion und –einschuss
Somatostatin: hemmt bestimmte Hormone
Epiphyse:
Melatonin: Schlafhormon, wird im Dunkeln ausgeschüttet, sorgt für Tiefschlafphase
Serotonin: Selbstvertrauen, Schlaf, Emotionen (fehlt bei Depression)
Schilddrüse:
Thyroxin: Energiestoffwechsel
Triiodthyronin: Energiestoffwechsel
Calcitonin: Kalziumaufnahme aus Blut in die Knochen
Nebenschilddrüse:
Parathormon: Gegenspieler von Calcitonin, Kalzium aus Knochen in Blut
Magen:
Gastrin: Produktion von Salzsäure & Pankreassekret, Magen-Darm-Bewegungen
Dünndarm:
Secretin: Produktion von Bicarbonat zur Neutralisierung von Magenbrei
CCK: Cholecystokinin, sorgt für die Abgabe von Gallensäure aus Gallenblase und die Produktion von Pankreassekret
Pankreas:
Glucagon: setzt Glucogen aus Leber in Glucose um und steigert so den Blutzuckerspiegel
Insulin: sorgt für Glucose-Aufnahme in Zelle und senkt so den Blutzuckerspiegel
Somatostatin: hemmt bestimmte Hormone
Nebennierenrinde:
Mineralcorticoride: Na/K-Balance
Androgen: männliches Geschlechtshormon
Östrogen: weibliches Geschlechtsorgan
Cortisol: Stresshormon, kontrolliert ACTH-Produktion in Adenohypophyse, hemmt Aufnahme von Glucose in Zellen, hemmt Eiweißsynthese
Testosteron: bei Frauen
Nebennierenmark:
Adrenalin: Angsthormon, Fluchthormon
Leydig-Zellen im Hoden:
Testosteron: männliches Geschlechtshormon, Bildung von Muskelmasse, Aggression, Libido
Eierstöcke:
Testosteron: männliches Geschlechtshormon, Bildung von Muskelmasse, Aggression, Libido
Östrogen: weibliches Geschlechtshormon, Entwicklung von Milchdrüsen, Libido, Stoffwechselprozesse, z.B. Kalziumstoffwechsel
Gelbkörper /Placenta:
Progesteron: Vorbereitung für Schwangerschaft, Schwangerschaftsschutzhormon, unterdrückt Oxytocin-Wirkung, hemmen von LH (keine neue Schwangerschaft)

Das sind noch lange nicht alle, denn ich habe hier nur eine kleine Auswahl aufgelistet und das hormonale System ist noch nicht vollständig erforscht. Zusätzlich kommen dann für fast jedes Hormon noch ein Releasing und ein Inhibiting Hormon, also eins, das den Befehl zur Synthesesteigerung und eins zu –hemmung gibt, dazu.
Da ist es doch kein Wunder, dass es da schon mal Chaos gibt.
Und auch nicht, dass man da sehr viel falsch machen kann. Das hormonelle System ist sehr sensibel und vor allen Dingen individuell und wenn man dann da mit nicht individuellen Pillen rein haut kann man auch sehr viel aus dem Gleichgewicht bringen.
Zusätzlich werden überschüssige Hormone mit dem Urin ausgeschieden. In einem eingespielten Gleichgewicht baut der Körper die nicht mehr gebrauchten Hormone selber ab. Wird er allerdings mit überflüssigen Hormonen überflutet, hat er da keine Chance mehr dazu und schmeißt, in einer Entgiftungsreaktion, raus, was zu viel ist. Diese Hormone landen dann, weil sie zu klein sind um durch heutige Technik rausgefiltert werden zu können, im Trinkwasser, in Flüssen und im Meer und nehmen dort Einfluss, wo er nicht gewollt ist.

Eine hormonelle Behandlung macht dann Sinn, wenn sie benötigt wird, weil es ein Ungleichgewicht aufgrund von fehlenden Hormonen oder Mangelsituationen gibt.
Von dem flächendeckenden, kopflosen und unbedachten Hormonschlucken halte ich nichts, denn man weiß nicht nur nicht, was man seinem eigenen Körper damit eventuell antut, sondern kann auch die Auswirkungen auf die Umwelt noch gar nicht überblicken.

Immer wenn sich der Mensch in ihr Wunder einmischt, rächt sich die Natur irgendwann.

In diesem Sinne,
eure Kati

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