Oder: "Was ist Liebe?"
Den anderen so zu nehmen, wie er ist.
Darum geht es doch, oder nicht?
Sein Gegenüber nicht verändern zu wollen, damit es einem
besser passt, sondern all seine Ecken und Kanten zu akzeptieren und ihm lediglich
dabei zu helfen, das Beste aus sich heraus zu holen.
Geht es nicht darum in Beziehungen jeglicher Art?
Ob jetzt zwischen Menschen oder Tieren.
Natürlich ist es viel leichter, sich das Gegenüber so zu
Recht zu biegen, dass es am besten passt. Zumindest bei denen, die sich zu
Recht biegen lassen.
Doch kann so eine Beziehung tief und langlebig sein? Oder
schweift sie irgendwann ins oberflächliche Blabla ab?
Manchmal bleiben langjährige Beziehungen auch auf einem
oberflächlichen Niveau, weil einer der beiden Partner nicht bereit ist, tiefer
einzusteigen. Ist das dann schlecht, oder kann man nicht trotzdem befreundet
sein, wenn man den anderen so akzeptiert wie er ist?
Mit all seinen Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten
und persönlichen Möglichkeiten.
Jemanden so zu akzeptieren, wie er ist, gelingt aber nur,
wenn man den anderen kennen lernt und versteht, warum er so ist, wie er ist.
Bei Tieren fällt uns das viel leichter. Der eine ist halt
eher zickig und braucht seinen Freiraum, während der andere anhänglich und am
liebsten mitten drin, statt nur dabei, ist. Das ist halt so. Das können wir
akzeptieren, wir können es ja doch nicht ändern.
Warum aber versuchen wir das beim Menschen ständig?
Tiere dürfen ihren eigenen Kopf haben und Menschen sollen
möglichst in die Norm passen. So, wie halt jeder zu sein hat: Selbstbewusst,
offen, interessiert, immer gut gelaunt, motiviert, gesund, mit einem Auge auf
die Karriere, das andere auf die Familie geworfen, glücklich.
Trifft das mal nicht zu, fällt das auf und wirkt mitunter
abwertend.
Statt erst Mal zu akzeptieren, dass es so ist und sich im
zweiten Gang Gedanken darüber zu machen, wie man das Gegenüber dabei
unterstützen kann, an der eigenen Situation was zu verändern, wenn es das will,
wird doch direkt mit dem Finger gezeigt: „Du musst dies und du musst das.“
Nix muss man, aber alles kann.
Tiere nehmen dich so, wie du bist. Und das nicht nur,
weil du ihr Dosenöffner bist, sondern weil sie dir ihr Herz öffnen ohne etwas
dafür zu verlangen. Sie haben keine Angst, abgewiesen oder verletzt zu werden
und können auch nach einer herben Enttäuschung oder Trauer wieder neues
Vertrauen aufbauen. Dabei sollten gerade Tiere dem Menschen gegenüber mehr als
skeptisch sein. Es ist erstaunlich und widerwertig, was der Mensch dem Tier
alles antut, das muss ich im Tierheim immer wieder feststellen. Und doch öffnen
sie sich einem neuen Menschen in dem Vertrauen, dass er ihnen Gutes will und
nehmen ihn so, wie er ist.
Mit Haut und Haaren.
Nur der Mensch, der denkt wieder zu viel, statt nur auf
Herz und Bauch zu hören.
Die Intuition ist eine große, stark unterschätzte Macht,
die der Kopfmensch einfach ausschaltet, weil er sie nicht begreifen kann.
Und doch zeigt sie uns sofort, ob etwas oder jemand zu
uns passt.
Wo wir wieder bei den Frequenzen wären:
Unsere Intuition verrät uns sofort mit wem wir
miteinander im Einklang sind.
Wir müssen nur wieder lernen auf sie zu hören und auf uns
zu vertrauen.
Tiere tun das ganz automatisch.
Der beste Freund des Menschen wird der, der sich den
Menschen selbst ausgesucht hat.
Egal, ob jetzt der streunende Hund auf einer spanischen
Insel, der sich einen einsamen Jungen auswählt und mit ihm zum Dreamteam wird
oder der kleine Katzenwelpe, der schon beim ersten Besuch auf den Arm klettert,
am Liebsten direkt mit will und es auch 11 Jahre später noch niemand geschafft
hat, dieses Band zu zerschneiden, egal wie viel sich in der Zwischenzeit
verändert hat.
Eine tiefe Beziehung, in der man den anderen so nimmt,
wie er ist, weil man ihn versteht,
gestützt von der Kraft der Intuition, die einem
versichert, dass man mit demjenigen in Einklang ist und die lauter brüllt als
Kopf und Umwelt zusammen.
Das muss Liebe sein.
In diesem Sinne,
eure Kati
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