Hallo meine Lieben,
und alle anderen, die sich hier her verirren.
Um mich und in mir war es in den letzten Jahren sehr turbolent und ich dachte mir, um einen Überblick zu behalten, ist das hier genau das Richtige :-)

Dienstag, 27. Dezember 2011

Guten Rutsch und Frohes Neues


Oder: „You haven’t seen the last of me“

Schon wieder ist ein Jahr rum.
Eins mit gemischten Gefühlen.
Also eigentlich alles beim alten^^
Es ist doch immer so: für die einen läuft‘s beschissen und für die anderen bestens. Freude und Leid liegen oft ganz nah beieinander. Oft sogar näher, als man glauben mag.
Erinnert euch doch nur an das schlimme Erdbeben und das gerettete Baby.
Für mich hätte das Jahr eigentlich nicht besser laufen können. Und doch war es beschissen.

Ich für mich ganz persönlich und egoistisch fand ich das Jahr jetzt im Rückblick eins der besseren der letzten Jahre. Denn vor allem im letzten Teil des vergangenen Jahres habe ich wieder auf meinen Weg zurück und die Energie gefunden, mit neuem Spaß in meine Zukunft zu starten.
Was kann es ganz persönlich, nur auf mich bezogen, besseres geben?

Und doch war es auch für mich beschissen. Abgesehen von den kleineren und größeren ganz normalen Katastrophen, kann man es wohl auch nicht anders nennen, wenn man hilflos zusehen muss, wie einer der wichtigsten Menschen im eigenen Leben unheimlich leidet. Wenn man zusehen muss und mitfühlen kann, wie diesem Menschen alles entgleitet, weil er vieles, unter anderem auch die Freude am Leben, verliert und man nichts, aber auch gar nichts tun kann.
Man kann versuchen da zu sein, abzufangen, neue Perspektiven zu zeigen, den Schmerz zu teilen. Aber am Ende des Tages ist dieser Jemand doch wieder mit seinen Gedanken alleine.

Wenn ich eines im letzten Jahr gelernt habe, dann, dass man sich nur selbst aus diesem Psycho-Schlamassel wieder raus holen kann.
Man muss auch mal geschubst werden, vielleicht auch mal so, wie es einem gar nicht gefällt, damit man sich dazu aufrafft, sich nicht zu verlieren. Doch retten und leben kann man nur selbst.
Doch gerade mit diesem Wissen ist es noch härter zuschauen zu müssen, wie jemand leidet, der noch nicht so weit ist, das Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können. Denn auch das braucht Zeit.

Ich denke, jeder von euch kennt so jemanden und wenn nicht, wird er ihn noch früh genug kennen lernen. Vielleicht sogar in sich selbst.
Große Trauer lähmt, erstickt und versteinert.
Doch Wiederbeleben kann man sich nur selbst. Und den Weg dazu muss man auch selbst finden.
Das sind dann die Momente, wo das Leben ungerecht und grausam wirkt und man sich ein ums andere Mal wünscht, doch einfach den Kampf aufgeben zu können.

Doch dann gibt es auch wieder die Momente voll Glück, wenn man sich selber wiedergefunden hat, sich selbst wieder erkennt und liebt und plötzlich wieder alles von alleine klappt, weil das Leben einfach Spaß macht und schön ist.
…bis zum nächsten Tief, das einen stärker macht.

Für meine persönliche, egoistische Zukunft wünsche ich mir nur, dass es genauso weiter geht, wie es im Moment läuft.
Doch noch viel mehr wünsche ich mir für das nächste Jahr für alle, die ein schweres Paket zu tragen haben,
…dass sie wieder aufstehen, wenn sie sich verheben.
…dass sie ihre Last mit allen helfenden Händen um sich rum teilen.
…dass sie sich von dem Schock erholen.
…dass sie ihre Freude wiederfinden.
und dass der beißende Schmerz immer weniger zwickt und nur noch die guten Erinnerungen zum Lachen bringen.

Denn das ist es doch, was wir von unseren Lieben in Erinnerung behalten sollten:
Ihre kleinen Macken und ihre Witze mit denen sie uns immer ein Lachen ins Gesicht und ein Feuer in die Augen zaubern konnten, ganz egal wie down wir drauf waren. Daran sollten wir nichts ändern.

 In diesem Sinne,
deine Kati :-*

Donnerstag, 22. Dezember 2011

Es weihnachtet sehr


Oder: „Überall auf den Tannenspitzen sah ich goldene Lichtlein sitzen“

Knecht Ruprecht
Ein Gedicht von Theodor Storm (1817-1888) 

Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein sitzen;

Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor;

Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:

"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!

Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,

Alt' und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;

Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"

Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;

Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo's eitel gute Kinder hat."

"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:

Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."

"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;

Doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten."

Christkindlein sprach:" So ist es recht;
So geh mit Gott, mein treuer Knecht!"

Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Nun sprecht, wie ich's hier innen find!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?


Wer kennt dieses Gedicht nicht?
Für mich ist es der Inbegriff von Weihnachten. Früher habe ich immer gestaunt, wenn Mama es mir auswendig vorgetragen hat.
Später konnte ich das selbst.
Doch in den letzten 10 Jahren hat sich so viel neues Wissen seinen Platz in meinem Gehirn erkämpft, dass mir mehr als ein paar Zeilen leider nicht geblieben sind.
Umso schöner, dass ich es jetzt wiederentdeckt habe und mit ihm all die Erinnerungen an die zahllosen Nikoläuse im Spatzennest, dem Kindergarten und Annes Geburtstag^^
Ganz zu schweigen von diesem unheimlichen Hans Muff, den ich erst Jahre später erkannt habe :D

Hier ist noch so ein niedliches Weihnachtsgedicht und das habe ich sogar wieder halbwegs zusammen gekriegt^^

Vom Christkind
Ein Gedicht von Anna Ritter (1865-1921)

Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!


Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest!

…und lasst es euch schmecken^^

In diesem Sinne,
eure Kati

P.S.:
Einigen von euch werden dieses Jahr zu Weihnachten wieder liebe Menschen fehlen. Sei es auf Grund eines (nicht sehr wahrscheinlichen) Schneechaosses, oder wegen Todesfällen.
Auch ich zähle dazu.
Dieses Jahr sind wieder überdurchschnittlich viele nahestehende Menschen fortgegangen und werden uns beim Weihnachtsschmaus keine Gesellschaft mehr leisten. Nie wieder.
Das tut weh und vermiest einem die fröhliche Weihnachtsstimmung. Und das sei auch erlaubt.
Aber niemand sollte sich durch seine Trauer vollständig abkapseln lassen.
Denn auch, wenn man mit dem Frohsinn nichts anfangen und einem kein Geschenk der Welt etwas bedeuten kann, kann doch die Wärme der Weihnacht die Kälte der Trauer ein wenig tauen.
Ihr seid nicht alleine!

Sonntag, 27. November 2011

Tierfutter


Oder: „Man sollte nicht alles glauben, was man liest“

In den letzten Wochen habe ich mich recht intensiv mit dem Thema Tierfertigfutter und dem Marketing drum herum beschäftigt und bin zu einem Schluss gekommen:
Der Konsument will sich verarschen lassen.^^
Bei vielen Angaben kann man sich schon denken, dass das wohl eher Verkaufsstrategie statt Bedacht ums Tier ist, doch einiges zieht einem erst mit ein bisschen Hintergrundwissen die Schuhe aus und lässt am Verstand der Menschen zweifeln.

Sicher wissen alle, die ihren Liebling mit Fertigfutter füttern, und dabei ist es völlig egal ob Dose oder Trocken, dass das nicht so optimal ist. Aber es ist am einfachsten, geht am schnellsten und ist bezahlbar. Das kann ich absolut nachvollziehen, unsere 4 sind auch mit der Dose aufgewachsen und denen geht’s super. Doch wenn man mal auseinanderklamüsert, was in dem Zeug so alles drin steckt, was da gar nicht rein gehört, da wird einem sogar als Mensch schlecht.

Doch zuerst mal zum nahrungstechnischen Hintergrund unserer Liebsten.
Hunde sind evolutionär bedingt Allesfresser mit einer besonderen Vorliebe für Fleisch. Rein physiologisch gesehen könnte man einen Hund sogar vegetarisch ernähren. Er würde sich nicht drüber freuen und hätte vermutlich dauernd Verstopfung, aber er würde überleben, denn er könnte seinen Vitamin-, Fettsäuren- und Aminosäurenbedarf über das Futter decken.
Eine Katze, die einige Tage kein Fleisch bekommt wird sterben.
Denn Katzen sind reine Fleischfresser.
Sie haben eine essentielle Aminosäure mehr als der Hund nötig. Essentiell bedeutet, dass sie überlebensnotwendig und nur aus der Nahrung aufzunehmen ist. Der Körper kann sie nicht selbst herstellen. Auf jeder Katzenfutterpackung steht immer nochmal extra beworben drauf, dass auch Taurin drin ist. Die eben angesprochene Aminosäure. Es steht allerdings nicht auf der Verpackung, dass Taurin in jedem dunklen Fleisch zu genüge drin ist.
Der findige Konsument könnte sich jetzt ausrechnen: wenn die Firma extra mit Taurin, was ja eigentlich in Fleisch drin ist, werben muss, was zum Henker ist dann eigentlich in dem Futter drin?
Ganz zu schweigen davon, dass sie damit werben keine künstlichen Farb- und Aromastoffe zu verwenden.

Hierzu ein kurzer Exkurs:
Man unterscheidet zum einen Trockenfutter und Nassfutter.
Trockenfutter ist kalorienreicher, da es mehr Grundstoff pro Volumen enthält.
Ein Beispiel:
Im Trockenfutter sind 10% Wasser und 90% Grundstoff.
Angenommen wir haben hier pro 100gr. 32% Rohprotein angegeben.
Im Nassfutter sind 80% Wasser und 20% Grundstoff.
Bei dem gleichen Verhältnis wie oben (32% in 90%) hätten wir hier in 100gr 7,11% Rohprotein.

Trockenfutter macht also schneller dick und Dosen sind teures Wasser.
Trockenfutter sorgt wenigstens noch minimal für Zahnabrieb (lange nicht so, wie die Werbung verspricht), dafür kommt Nassfutter von der Konsistenz noch eher an die natürliche Nahrung ran.

Zum anderen unterscheidet man auf der Dose oder der Trockenfutterpackung zwischen der Analyse und den Ingredienten. Basierend auf der obigen Rechnung sind die Prozentzahlen beim Trockenfutter im Vergleich zum Nassfutter immer um ein vielfaches höher.

Ein Trockenfutterbeispiel für die Analyse:
Das ist ein Katzenfutter, ein Hundefutter sieht aber genauso aus.
Rohprotein: 32% - Der Gesamteiweißgehalt (Energie)
Rohfett: 12,50% - Der Gesamtfettgehalt (Energie)
Rohfaser: 1,50% - stimuliert Darmtätigkeit und unterstützt Verdauung
Rohasche: 8% - hier sind alle anorganischen Stoffe, also Vitamine und Mineralien versammelt
Kalzium: 1,10%
Phosphor: 1%
Magnesium: 0,11%
Kupfer als Kupfer-(II)-sulfat: 10mg
Taurin: 1.000mg
Vitamin A: 12.000IU
Vitamin D3: 12.000IU
Vitamin E (Tocopherole): 150mg

Wichtig sind nur die ersten 4 Angaben, denn alles was danach kommt ist in die Rohasche schon mit eingerechnet.
Das IU bei den Vitaminen bedeutet International Unit.

Wer aufgepasst hat, dem wird nicht entgangen sein, dass eine Angabe fehlt, die eines wichtigen Energielieferanten. Der Gesamtkohlehydratgehalt muss nicht angegeben werden. Er lässt sich aber berechnen und liegt in diesem Fall bei: 46%

Die Energielieferanten, die man für eine Energieberechnung heranzieht, sind Eiweiß, Fett und Kohlehydrate, wobei das Fett die meiste Energie liefert.
Proteine liefern 4kcal/100gr, ebenso die Kohlehydrate während Fett 9kcal/100gr bringt.
Daraus ergibt sich, dass 100gr unseres Beispielfutters 424,5kcal liefern.

Mit weiteren Angaben zum Tier und einigen Formeln und Faktoren lässt sich so errechnen, wie viel eines bestimmten Futters ein bestimmtes Tier fressen muss, um den Tagesbedarf an Energie zu decken.

Inwieweit damit dann auch der Vitamin- und Mineralbedarf gedeckt sind liegt daran, ob es sich um ein ausgewogenes oder ein Ergänzungsfutter handelt.

Doch nun zum spannenden Teil, den Ingredienten:
Getreide (min 4%),
Pflanzliche Eiweißextrakte,
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (min. 4% Huhn in den hellbraunen Stückchen, min. 4% Fleisch in der fleischigen Füllung der Knackits),
Öle und Fette,
Mineralstoffe,
Pflanzliche Nebenerzeugnisse,
Gemüse (min 4% Karotten in den orangenen Stückchen, min. 4% Erbsen in den grünen Stückchen)

Es gibt 2 Arten der Etikettierung für die Ingredienten.
Zum einen so wie oben bei unserem Beispielfutter.
Zum anderen bis ins letzte detailliert:

Hühnerfleisch (min 14%),
Hühnerleber,
Reis (min. 4%),
Rohfaserstoffe,
Sonneblumenöl,
Fischöl,
Fructo-Oligo-Saccharriden,
Mineralien

Diese verschiedenen Methoden bieten verschiedene Vor- und Nachteile für den Produzenten. Das, was Mengenmäßig am meisten drin ist muss immer als erstes stehen. Das ist in der Regel in allen Futtern Getreide in irgendeiner Form. Doch es sind immer verschiedene Getreidesorten in jeweils relativ kleinen Mengen drin, deshalb landen sie bei den Einzel-Angaben recht weit hinten während das Fleisch vorne steht, bei den Gesamtgehaltangaben stehen sie in der Regel als erstes. Aus diesem Grund verwendet man bei Nassfuttern, die den Anschein erwecken sollen hauptsächlich aus Fleisch zu bestehen die 2. Version, während der Konsument bei Trockenfutter allein schon wegen seiner Beschaffenheit damit rechnet, dass da Getreide drin sein muss. Dort verwendet man meist die erste Variante. Der Vorteil von ihr ist, dass man die einzelnen Ingredienten wechseln oder in Anteilen verändern kann, ohne das Etikett ändern zu müssen, solange der Gesamtanteil stimmt. Damit ist man flexibler in der Reaktion auf die Weltmarktpreise der verwendeten Rohstoffe und präsentiert nebenbei seinem Konkurrenten nicht öffentlich das eigene Rezept bis ins letzte Detail.

Nehmen wir doch die Ingredientenlisten auseinander:
Getreide, min 4% bedeutet deutlich mehr als 4%! Sonst würde es ja auch nicht vorne stehen. Hinter „Getreide“ oder Rohfaserstoffen kann alles stecken: Mais, Soja, Weizen, Reis, Gerste, Roggen, etc. Es ist ein guter Kohlehydrat- und damit Energieliefernt. Soja bringt zusätzlich noch preiswerte Proteine in die Analyse. Die nennen sich dann pflanzliche Eiweißextrakte.

Pflanzliche Nebenerzeugnisse sind alle bearbeiteten Getreidearten, z.B. Mehle oder gepuffter Mais. Dadurch macht man das Getreide und damit das Futter leichter verdaulich.

Gemüse (min 4% Karotten in den orangenen Stückchen, min. 4% Erbsen in den grünen Stückchen) klingt ja erst mal nicht schlecht, schließlich ist Gemüse gesund. Doch dazu müsste man erst mal zählen, wie viele orangene und grüne Stückchen in 100gr Mischung zu finden sind. Ausgerechnet auf den Gesamtgehalt an Gemüse schrumpft der plötzlich auf eine Zahl hinter dem Komma – mit einer Null davor.
Abgesehen davon, dass die Vitamine und die Farbe des Gemüses bei der Produktion durch die Hitze ohnehin zerstört und später künstlich wieder zugefügt werden. Und wenn drauf steht, dass keine „künstlichen“ Stoffe verwendet werden, bedeutet das nur, dass sie natürlichen Ursprungs sind. Wie das Vanillin aus einem Nebenprodukt (einem Überbleibsel vom Holz) der Papierindustrie. Hat nix mit Vanille zu tun, schmeckt aber so.

Und nicht vergessen: wir reden hier immer noch über ein Katzenfutter … und Katzen sind reine Fleischfresser…

Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (min. 4% Huhn in den hellbraunen Stückchen, min. 4 % Fleisch in der fleischigen Füllung der Knackits), mit der gleichen Rechnung wie beim Gemüse landen wir vermutlich auf einem noch geringeren Wert, da es sich hier um noch teurere Rohstoffe handelt.
„Fleisch“ kann sowas sein wie Hühnerfleisch und Hühnerleber (aus Mastbetrieben meist ein relativ preiswerter Rohstoff im Vergleich zu Schwein und Rind) oder Schlachtabfälle. Tierische Nebenerzeugnisse sind dann z.B. Fleischmehl, Tiermehl (darf nur in der Nutztierhaltung nicht mehr eingesetzt werden), Knochenmehl, Fette, Fischmehl, etc.
Diese Gruppe liefert hauptsächlich Proteine, aber auch Fette und einige Mineralen, z.B. Calcium.

Öle und Fette können in diesem Fall auch alles sein, tierisch und pflanzlich, wobei hier auch pflanzlich wieder preiswerter ist. Sie liefern den Löwenanteil der benötigten Energie.

Zucker, der in irgendeiner Weise noch hinzugefügt wird, dient als sofortiger Energielieferant und hebt die kcal-Angabe des Futters. Außerdem gibt Karamel eine fleischige Farbe.
Vitamine und Mineralien werden als fertiger Mix hinterher dem Futter zugefügt und untergemengt.

Da sollte man sich tatsächlich überlegen, ob man nicht das barfen anfängt, wobei auch das seine Risiken birgt. Erst gut informieren und nicht einfach so drauf los füttern. Da kann man noch mehr mit falsch machen als mit einem „guten“ ausgewogenen (!) Fertigfutter.

Wirklich artgerecht sind die wenigsten Massenfuttermittel, vom Nagetier bis zum Pferd.
Nagetierfutter ist viel zu energiereich und leicht zu kauen: Zahnprobleme und Tierarztbesuche schon vorprogrammiert.
Pferdefutter ist oft auch zu kalorienreich, wodurch zu kurz gefressen und zu wenig gekaut und gelaufen wird. Übergewicht, Stereotypen durch Langeweile, Zahnprobleme und Stresskoliken sind häufige Folgen.
Hunde- und Katzenfutter besteht zu einem immensen Teil aus Getreide. Der Hund kommt damit noch ganz gut klar, zumal wenn er hin und wieder noch ein paar Reste vom Mittagessen abkriegt. Für die Katze ist das eher ein Problem, denn sie ist gar nicht drauf ausgelegt. Da sind schon ein paar Mäuschen die Nacht notwendig um wirklich den Bedarf an Artgerechtigkeit zu decken. Und dann schreien alle wieder wegen ein paar Bandwürmern…tja, Natur ist halt Natur.

Und die Tierfutterindustrie genau das, was ihr Name verspricht: eine Industrie.
Hier steht mal wieder nicht das Tier sondern das Geld im Vordergrund.

In diesem Sinne,
eure Kati

Samstag, 8. Oktober 2011

Burnout die zweite

Oder: "seht selbst"

Ich mag die Illner zwar net, aber das Thema ist gut aufbereitet.
Denn genauso, wie Hannawald es beschreibt, ist es.

Burnout bei Illner

In diesem Sinne,
eure Kati

Freitag, 23. September 2011

Rassezüchtungen

Oder: "Wenn Menschen Gott spielen"

Ihr habt sicher schon mitgekriegt, dass ich kein Fan von reinen Rassetieren bin. Nicht weil die nicht schön und niedlich wären, sondern weil sie leider oft krank gezüchtet werden, nur, weil das "schön" aussieht. Und wenn man das auch noch unterstützt, kann sich da leider nicht wirklich was ändern. Es hat schon seinen Grund, warum sogenannte "Bastarde", Mischlinge, meist älter werden und gesünder bleiben (ist natürlich stark vom Individum abhängig), aber sie haben einfach einen viel größeren Genpool, aus dem sie schöpfen können.
Ich hätte auch garnichts, gegen diese Rassezüchterei, wenn man nur mit den wirklich gesunden Hunden (und Hunde, bei denen eine Hüftdysplasie zur Rasse gehört nenne ich nicht mehr gesund, s. "Pathologie: Bewegungsapparat des Hundes" aus dem Mai) züchten und sich diese fürchterlichen Tiershows sparen würde, bei denen Reviertiere wie Katzen in kleinen Käfigen übereinander gestapelt werden, um sie irgendwann "schön" herzurichten und vorzuführen. Was der Mensch dabei "schön" findet und was natürlich ist steht in 2 verschiedenen Büchern.

Ich bin in meinem Studium auf einen Film über genau dieses Thema gestoßen, der ist allerdings nichts für schwache Nerven, denn er verdeutlicht ganz deutlich das Problem, wenn zu viel Geld hinter Leben steht, denn dann werden Lebewesen plötzlich wertlos.

auf englisch

In diesem Sinne,
eure Kati

Dienstag, 13. September 2011

BURN OUT


Oder: „Wenn man plötzlich zu Eis erstarrt.“

Burn out – den Begriff habt ihr sicher alle schon mal gehört und spätestens seit dem Rekord-Ski-Springer Sven Hannawald hat er auch ein Gesicht. Doch was kaum einer weiß: es kann jeden treffen. Den Studenten am Pult neben euch, den Lehrer vorne an der Tafel, die Oma von gegenüber, den Pfleger, der sich um euren Opa kümmert, die Hausfrau in der Wohnung unter euch, genauso wie den Manager an der Frankfurter Börse.

Ein Burn out ist kein Zeichen von Schwäche. Er ist das letzte Stopp-Schild des Körpers vor der Klippe.

Medizinisch benannt ist hinter den „Burn out“ einfach noch das „Syndrom“ gesetzt. Klingt gleich viel seriöser und auch viel mehr nach Krankheit. Und das ist auch das erste, was man verstehen muss: der Burn out-Patient ist krank. Nicht „gestört“ oder „komisch“ und nicht verrückt, sondern krank.
Und was krank ist, kann auch wieder heilen.
Ein Burnout-Syndrom baut sich über eine lange Zeit auf und braucht auch wieder eine gewisse Zeit zum Ausheilen. Wie nennt Gaby Köster das so nett: „Ein Schnupfen hätte auch gereicht.“, dieser Satz trifft auf so viel mehr als nur auf Schlaganfälle zu.

Einige Menschen oder Berufsgruppen neigen schneller zum Burnout-Syndrom als andere, aber einige Menschen kriegen auch schneller nen Schnupfen als andere.

Aber wie entsteht eigentlich ein Burnout?
Um die Erklärung zu vereinfachen spricht man oft von „Phasen“ des Burnouts. Manche nennen 6, andere nennen detaillierter 12, doch allen ist gleich, dass sie nicht unbedingt in chronologischer Reihenfolge ablaufen müssen.

Phase 1: Überengagement / Überforderung

Man will anderen und, und das ist am problematischsten, sich selbst etwas beweisen. Dass man etwas schaffen kann oder das man gut in etwas sein kann. Das Gebiet ist dabei vollkommen egal: ob in persönlichen Beziehungen, in Studienfächern oder in dem Verantwortungsbewusstsein anderen gegenüber.
Um diese hohen Erwartungen an sich selbst erfüllen zu können, beginnt man, besonders hart zu arbeiten. Stellen sich dann nicht die gewünschten Ergebnisse ein, beginnt der Teufelskreislauf.
Zuerst überspielt man die inneren Konflikte und ignoriert sie so gut es geht, doch bald darauf folgen dann meistens Erschöpfung und Frustration. Und auch der Körper spielt nicht mehr mit: Kopf- und Magenschmerzen und Schlafstörungen sind die ersten körperlichen Anzeichen, dass etwas nicht stimmt.

Phase 2: Reduziertes Engagement
Man beginnt zu realisieren, dass die zu hoch gesteckten Ziele nicht erreicht werden können und wird desillusioniert. Deshalb fährt man das Engagement stark herunter und erledigt nur noch das Allernötigste. Man hat zu viel investiert, ohne (gefühlt) jemals etwas dafür zurückbekommen zu haben. Man kündigt innerlich und wird antriebslos und gleichgültig.
Man zweifelt am eigenen Wertesystem, was dafür sorgt, dass man sich selbst ein Stück weit verliert.
Man vernachlässigt nach und nach alles, was einem Selbst wichtig ist: zuerst andere persönliche Bedürfnisse wie z.B. Hobbies. Dann auch soziale Kontakte wie Freunde und Familie. Man geht vollständig auf Distanz und die Fähigkeit zur Empathie geht mehr und mehr verloren, stattdessen machen sich eine emotionale Kälte und Zynismus breit. Und daran kann man auch dann nichts ändern, wenn man es an sich selbst beobachtet.

Phase 3: Emotionale Reaktion – Depressionen, Aggressionen, Schuldzuweisungen
Irgendeiner muss ja an der ganzen Situation schuld sein. Und da sieht der Burnout-Patient meistens sich. Daraus kann sich dann ganz schnell eine Depression entwickeln, die einen sich ohnmächtig, unfähig und hilflos fühlen lässt. Das Selbstwertgefühl und damit auch das Selbstvertrauen sinken gegen null, stattdessen fühlt man sich leer, sieht nur noch das schlechte und wird von einer unerklärlichen Nervosität und Angst fast auseinander gerissen. Man sitzt da und ist grundlos hypernervös. Dieser Druck muss dann irgendwo hin. Oft wird er dann an anderen ausgelassen, was den Patienten launisch, dauer-gereizt und aggressiv wirken lässt.
Oft versuchen Patienten auch, die entstandene Leere mit „neuen Freunden“ zu füllen. Daraus können die verschiedensten Suchterkrankungen entstehen (Alkohol, Drogen, Sex, Essprobleme).
Ein weiteres großes Problem ist die Intoleranz sich selbst und anderen gegenüber. Während man das bei sich selbst gut verleugnen und verdrängen kann, gehen einem die kleinsten „Fehler“ der Anderen mehr als nur gegen den Strich. Dadurch, dass die Empathie komplett flöten gegangen ist, ist der Patient gar nicht mehr zu Toleranz fähig und beginnt, sein Gegenüber gering zu schätzen, egal, wie wichtig es ihm eigentlich ist. Und auch hier findet er selbst keinen Ausweg mehr, selbst, wenn ihm selbst auffällt, wie unfair er ist.

Phase 4: Abbau, schwindende Leistungsfähigkeit
Spätestens jetzt müssen beim Umfeld alle Alarmglocken schrillen, denn jetzt sind die Probleme nicht mehr übersehbar, weil der Körper einen Riegel vor schiebt.
Zuerst versagt das Gehirn: man wird vergesslich, kann keine komplexen Aufgaben mehr bewältigen, es wird fast unmöglich, einen schwierigen Sachverhalt in einfachen Worten zusammenzufassen. Die Kreativität schwindet. Leute die geschrieben, gemalt, fotografiert oder gesungen haben, hören plötzlich damit auf, weil ihnen die Muse fehlt. „Schreibblockade“, nennen die Autoren das dann.
Der Burnout-Patient fühlt sich in der Routine wohl, weil jede Veränderung Energie kosten würde, die er nicht hat. Doch genau diese Routine macht für ihn alles noch schlimmer. Alleine kann er aus diesem Teufelskreis nicht mehr entkommen.
Dazu kommt, dass der Körper irgendwann nicht mehr mitspielt. Man wird krank.
Alle latenten Krankheitsherde feuern plötzlich wieder. Alles reagiert psychosomatisch, will heißen:
Geht’s dir schlecht, tut‘s auch weh. Geht’s dir gut, lass ich dich in Ruhe.
Nur während eines Burnouts geht es einem niemals gut.
Zusätzlich spielen zentralnervöse Störungen eine Rolle und auch Panikattacken sind keine Seltenheit.
Der körperliche Zusammenbruch kündigt sich mal über längere Zeit, mal nur kurz an, so individuell, wie die Patienten halt sind, aber eins haben alle gemeinsam: sie sehen scheiße aus: Zu dick oder zu dünn, blass, geschafft, krank, schlechte Haut, trübe, leblose Augen, etc.

Phase 5: Verflachung, Desinteresse
Man zieht sich emotional komplett zurück. Unfähig, mit anderen mitzufühlen, verschwindet auch irgendwann die Fähigkeit überhaupt etwas zu fühlen. Alles wird gleichgültig, man langweilt sich nur noch und lenkt sich mit sinnlosem Quatsch, der möglichst keine Energie kostet, vom Gefühl der Leere ab.
Man wird kalt wie Eis.
Burnout macht einsam, denn selbst, wenn es Leute gibt, die versuchen, einen da wieder raus zu holen, ist einem das egal, denn man kann ihre Sorgen um die eigene Person nicht mitfühlen und die eigene Person ist einem sowieso egal.

Phase 6: Verzweiflung
Das Ganze endet in einer riesigen Verzweiflung, weil man merkt, dass man gegen die Wand fährt, aber alleine den Rückwärtsgang nicht finden kann. Und selbst, wenn man das könnte, ist der Motor ausgegangen und kein Sprit mehr im Tank.
Alles scheint sinnlos und hoffnungslos und im Extremfall kann das Ganze in einem Suizid enden.

Die schrecklichsten Aspekte des Burnout-Syndroms sind:
Die Unfähigkeit zu Fühlen.
Die innere Nervosität bis zum Gefühl des Platzens.
Die Depersonalisierung: man ist nicht mehr man selbst und kommt selbst nicht mehr an sich ran.
Die Einsamkeit.
Die Hoffnungslosigkeit: man sieht einfach keinen Ausweg, sondern glaubt, man wird verrückt.

Das einzige, was einem wirklich helfen kann, ist wieder ein neues Ziel zu finden.
Die Auslöser zu ermitteln, zu beseitigen und neu zu starten. Wenn nötig bei Null.
Das kostet Energie, die man nicht zu haben glaubt, aber neue Ziele können viel neue Energie frei setzen und man kann sich selbst überraschen, zu welchen Leistungen man wieder in der Lage sein kann.
Gerade, wenn man vorher von guten Leistungen verwöhnt war, fällt es besonders schwer, sich einzugestehen, dass man vielleicht eine falsche Entscheidung getroffen hat, doch alles ist besser, als in den 6 Phasen fest zu stecken.
Die Angst und die Nervosität bleiben noch eine ganze Weile, aber sie sind nur Symptome einer verschwindenden Krankheit. Die Empathie und die Gefühle kehren langsam wieder zurück und füllen die vorher erfüllende Leere aufs Neue aus, sie lassen einen wieder zu sich selbst finden, was zu neuem Selbstvertrauen führt.

Diese Krankheit entwickelt sich langsam und sie heilt auch nur langsam, und das kann sie auch nur, wenn man selbst daran arbeitet und das kann man nur, wenn man verstanden hat, was mit einem los ist und wie es dazu kam.
Manche sind so selbstreflektierend, dass sie das nach einer Weile wieder selbst auf die Reihe kriegen und sich selbst, vielleicht mit Hilfe von anderen Vertrauten, in den Hintern treten.
Andere brauchen die Hilfe von außen und können auch aus dem näheren Umfeld nichts annehmen.
In diesem Fall sollte sich niemand scheuen, sich externe Hilfe zu suchen.
Das Leben ist zu schade, als es in diesem Teufelskreis zu verbringen.

Und doch ist dieser Teufelskreis auch ein Teil des eigenen Lebens, den es zu verarbeiten gilt, damit es weiter positiv in die Zukunft gehen kann. Jeder macht das auf seine Weise: manche malen, andere singen, die nächsten fotografieren und es gibt auch welche, die darüber schreiben.

In diesem Sinne,
eure Kati