Oder: „Mit je
mehr Tieren man in Kontakt kommt, umso tiefer wird der Respekt für das einzelne
Tier. Und es ist quasi unmöglich, diesen Respekt wieder zu verlieren.
Bei Menschen sieht das hingegen ganz anders aus. Mit je mehr Menschen man in Kontakt kommt, umso schwieriger wird es, den Respekt vor dem Einzelnen zu behalten.“
Bei Menschen sieht das hingegen ganz anders aus. Mit je mehr Menschen man in Kontakt kommt, umso schwieriger wird es, den Respekt vor dem Einzelnen zu behalten.“
Diese
Feststellung ist das Fazit meiner letzten 3 Wochen Arbeit in der Loro-Show.
Es ist unglaublich, wie Menschen sich in Massen verhalten. Man kennt ja die üblichen Vorurteile, aber dass diese tatsächlich so zutreffen hätte ich dann doch nicht erwartet. Da haben die Leute keine 2 Sekunden Zeit, bis man das Absperrseil weggenommen hat, sondern klettern drüber, während man es wegnimmt. Oder sie ignorieren abgesperrte Bereiche gleich ganz, weil man da ja 2cm mehr von der Bühne sehen kann. Der Müll wird natürlich nicht mit rausgenommen, sondern so versteckt, dass man ihn tatsächlich suchen muss um aufzuräumen. Ganz zu schweigen vom fehlenden Respekt den Tieren gegenüber. Natürlich erscheinen die in der Show alle ganz lieb und zahm und die Gäste sehen auch nicht, dass die auch zwicken. Aber einem Hyazinth-Ara ungefragt ins Gesicht vor den riesen Schnabel zu langen, kann ziemlich böse ausgehen. Und dann wären sicherlich die Trainer Schuld, dass das Tier schnappt.
Es ist unglaublich, wie Menschen sich in Massen verhalten. Man kennt ja die üblichen Vorurteile, aber dass diese tatsächlich so zutreffen hätte ich dann doch nicht erwartet. Da haben die Leute keine 2 Sekunden Zeit, bis man das Absperrseil weggenommen hat, sondern klettern drüber, während man es wegnimmt. Oder sie ignorieren abgesperrte Bereiche gleich ganz, weil man da ja 2cm mehr von der Bühne sehen kann. Der Müll wird natürlich nicht mit rausgenommen, sondern so versteckt, dass man ihn tatsächlich suchen muss um aufzuräumen. Ganz zu schweigen vom fehlenden Respekt den Tieren gegenüber. Natürlich erscheinen die in der Show alle ganz lieb und zahm und die Gäste sehen auch nicht, dass die auch zwicken. Aber einem Hyazinth-Ara ungefragt ins Gesicht vor den riesen Schnabel zu langen, kann ziemlich böse ausgehen. Und dann wären sicherlich die Trainer Schuld, dass das Tier schnappt.
Besagter
Hyazinth-Ara hat mir übrigens ne ganz schöne Narbe verpasst, als ich mal
unachtsam war. Und sie hat mich heute als „Hexe“ beschimpft (wörtlich, auf Spanisch).
Und doch fällt mir der Respekt vor ihr sehr viel leichter als vor dieser Horde
Menschen.
Man muss wirklich
aufpassen, dass man den Respekt vor dem Einzelnen nicht verliert, wenn man es
in so kurzer Zeit mit so vielen so unterschiedlichen Menschen in so anderer
Stimmung zu tun hat.
Heute Morgen
sind uns doch tatsächlich die Papageien ausgebrochen.
Vor der
Delfinshow im Delphinarium gibt es eine Free Fly Show mit dem Ara Motchi und
einer Handvoll Papageien. Diese fliegen quer über das Becken von einem Teil des
Teams zu dem anderen, der im Publikum steht (ich immer schon mit gelbem
Fähnchen, damit die Vögel uns auch finden). Allerdings waren heute Kräne im
Loropark unterwegs, mit denen irgendwelche Pflanzen weggemacht wurden. Diese
Maschinen waren ziemlich laut und statt uns in der Flugshow anzufliegen, waren
die Vögel irritiert als sie mitten im Flug plötzlich angingen und die Papageien
sind stiften gegangen. Auch Motchi kam nicht mehr zurück sondern rettete sich
in eine Palme und entdeckte wie toll klettern ist.
Der Hyazinth-Ara Motchi - Unser Ausreißer des Tages |
Danach konnten ihn auch
Erdnüsse nicht mehr von seinem Abenteuerspielplatz locken. Unser Problem war,
dass die neuen Showzeiten so eng getaktet sind, dass wir eigentlich gar keine
Zeit und Ruhe hatten, die Vögel wieder einzufangen (früher oder später kommen
die alle von alleine zurück, weil sie sehr auf die Trainer bezogen sind). Also
sind Ari und ich wieder runter ins Loro-Show-Gebäude und haben die nächste
Runde Gäste reingelassen und gehofft, dass das Team rechtzeitig wieder da war.
Ging grade nochmal gut.
Seit Montag
gibt es neue Showzeiten im Loropark. Das Loro-Team, das Delfinteam und das
Orcateam haben jeweils eine Show mehr am Tag, bei den Orcas sind‘s jetzt 4
Shows am Tag, bei den Delfinen sind‘s 5 und das Loroteam muss jetzt 7 Shows am
Tag meistern, plus 5 x Free Fly am Tag vor der Delfinshow (die Zeiten
überschneiden sich meistens) und das Kino im Park wird auch von diesem 8 Frau
starken Team betreut (9 Vorstellungen am Tag). Zwischen den Loroshows liegt
immer nur eine Stunde, wobei 50 Minuten für Vorbereitung, Show und
Nachbereitung draufgehen. Mindestens 4 Leute werden pro Loroshow gebraucht,
dann ist es allerdings sehr stressig, 1 muss permanent im Kino sein und für die
Freefly Show im Delfinarium sind mindestens 2 Chicas von Nöten. Die letzte
Woche war dementsprechend anstrengend, weil kaum Zeit für alles Übrige bleibt
(Versorgung, Training, durchatmen). Aber: Ich hab das als DJane mit der
Showmusik jetzt voll drauf^^
Es ist sehr
schade, dass meine Zeit im Loroteam schon vorbei ist, denn die Mädels sind hier
in kürzester Zeit meine Teneriffa-Familie geworden. Alle ein kleines bisschen
verrückt, die perfekte Dosis Heimat. Ich habe mich aber verewigt: Wir haben
fleißig geübt und wenn von euch einer in der Show mal die Sätze: „Ein Puzzle
mit den 7 kanarischen Inseln“, „Ein kaputter Reifen“, „Und Macario trinkt jetzt
eine Pepsi“, „Unser Mathematiklehrer“, „Paco, wo biiiiiist du?“, „Die Blutabnahme
macht man unter dem Flügel“ oder „Und so feilt man ihre Krallen“ hört, dann
denkt an mich!
Der
Deutschunterricht hat uns allen jedenfalls wahnsinnig viel Spaß bereitet!
Ab Montag bin
ich dann jetzt den ganzen Tag im Aquarium. Bisher war ich da morgens 2 Stunden
lang und hab Fisch geschnippelt. Ich fand das perfekt. Wenn man mir ein
scharfes Messer gibt, bin ich happy und in der Fischküche gibt’s ganz scharfe
Messer. Dort haben wir allmorgendlich kiloweise verschiedenen Fisch, Muscheln,
Gambas und Calamari in die verschiedensten Größen geschnitten. Von fast püriert
für die Größe Neon bis zu nur geköpft für die Haie. Und Fische filetieren kann
ich jetzt auch. Das ist die perfekte Morgenmeditation für mich Morgenmuffel,
zumal es in der Aquariumstechnik auch noch viel zu laut zum Reden ist.
Mein erster
näherer Kontakt mit den Tieren, abgesehen von den Futtertieren (bei denen ich
gemeinerweise an den kleinen Tintenfisch aus Findet Nemo denken musste, fand
ich selbst was fies^^), war heute Morgen mein Flirt mit einem Rochen im
Quarantänebecken. Ich hoffe auf mehr solche Begegnungen in den nächsten Wochen,
denn mich fasziniert das Element Wasser mit seinen Bewohnern einfach schon von
klein auf.
Am Dienstag
war ich hier auf einem erzkatholischen Fest, bei dem eine Madonna auf Meer
rausgefahren und abends wieder rein- und in eine Kirche gebracht wird. Alles
mit Prozession, wie es sich für die katholische Kirche so gehört. Das war’s dann
aber auch schon mit dem erzkatholischen. Also geschockt war ich jetzt nicht
direkt, nur als Absolventin des Mädchenqymnasiums mit dem XL-T-Shirts-Zwang bei
Spagettiträger-Top-Trägerinnen, war ich doch leicht irritiert. Denn schon als
ich mit der Lorobahn gegen halb 6 Uhr vom Park zurück in die Stadt gefahren bin,
kamen mir lauter halb nackte Menschen mit Bier in der Hand entgegen. Gegen halb
9 bin ich dann runter zum Plaza del Charco, direkt am Hafen, wo die Madonna
ankam, und hab mich dort mit Merche (meine Kollegin aus‘m Aquarium) und ihren 2
Freundinnen getroffen. Merche war schon mehr als gut dabei, mit Eis, ner
Flasche Vodka und einer Tüte Saft im Kühlrucksack, bekam ich erst mal nen
halben Liter Drink mit nem viertel Liter Vodka gemacht. Gott sei Dank war
Merche schon so gut dabei, dass sie gar nicht gemerkt hat, wie ich ihr den
selbst angedreht hab. Kein Bock auf die ständig wiederkehrende Diskussion,
schon garnet auf gebrochenem Englisch mit ner Betrunkenen.
Kleidungstechnisch
hatte ich mich mit Hotpants und Top perfekt angepasst, ansonsten hätte ich mich
ernsthaft zu angezogen gefühlt. Die Jungs liefen eh bloß in Hose rum, konnten sich
das aber tatsächlich alle leisten. Alle trainiert und schön braun, durchweg das
perfekte spanische Klischee.
Und dann ging‘s
zu viert ab ins Gewühl (es war so voll wie bei der Annakirmes zum Feuerwerk),
und wir haben es tatsächlich geschafft uns nicht zu verlieren. Merche scheint
halb Puerto de la Cruz zu kennen, bzw. den männlichen Teil unbedingt kennen
lernen zu wollen. Irgendwann hab ich aufgehört zu zählen, wie viele halbnackte,
gutaussehende Spanier mich abgeknutscht und begrabbelt haben.
Ich denke
Annes Vergleich mim Ballermann dürfte die Sache treffen, Spanien ist eben
Spanien :D
Die Mädels
haben bis 4 Uhr gefeiert, ich hab mich allerdings noch vor Mitternacht
verdünnisiert. Zum einen waren alle furchtbar betrunken (bei meinen Leuten ist
mir das immer ziemlich schnuppe und solange ich mit denen unterwegs bin, sind
mir drum herum auch alle anderen egal, aber unbekannte Betrunkene sind nüchtern
allein doch ziemlich anstrengend) und zum anderen musste ich am Mittwoch wieder
um 6 aufstehen und war sowieso durch die Showzeiten-Änderung schon ziemlich
k.o.
Mal schauen,
was das Wochenende so bringt. Auf jeden Fall erst Mal meinen Beinen etwas Ruhe
gönnen und Energie tanken. Am Sonntag geht’s vielleicht mit Ari los nach La
Laguna oder so.
In diesem
Sinne,
eure Kati
eure Kati
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen