Hallo meine Lieben,
und alle anderen, die sich hier her verirren.
Um mich und in mir war es in den letzten Jahren sehr turbolent und ich dachte mir, um einen Überblick zu behalten, ist das hier genau das Richtige :-)

Samstag, 27. Juli 2013

Die erste Woche im Aquarium



Oder: „Nur noch 2 Wochen auf der Insel“

Heute hab ich einen ganz relaxten Strand-Tag gemacht und den hatte ich auch dringend nötig!
Meine Beine fühlen sich an wie Kaugummi bei 35°C^^

Die letzte Woche war meine erste Woche in der Aquariums-Abteilung. Das bedeutete in den ersten Tagen nur in einem Affenzahn bei gefühlten 40°C hinter irgendjemandem her rennen. Inzwischen darf ich auch schon in dem einen oder anderen Becken nach Anleitung selbst füttern und bestimmte Backstage-Becken sauber machen. Was bei der Hitze eigentlich eine Wohltat sein könnte…wenn das Wasser nicht auch tropische Temperaturen hätte, so wie sich das bei tropischen Fischen gehört.
Backstage sind die Quarantäne-Becken mit neuen oder verletzten/kranken Fischen und außerdem jede Menge Pumpen und Filter. Dementsprechend groß ist das Gelände und laut und warm ist es auch. Sich zu unterhalten, geschweige denn innovatives, spanisches Englisch zu verstehen ist entsprechend schwierig. Aber mit Händen, Füßen und viel Spaß kriegen wir das ganz gut hin.
Die erste Woche ist immer sehr anstrengend: neue Leute, viel neue Info, was ganz anderes als bisher und zusätzlich noch sehr viel Laufarbeit.

Ich hab auch schon ein paar Lieblinge, sowohl menschliche als auch fischige.
Im humanen Bereich wurde ich offenbar als kleine Schwester adoptiert, die man toll zanken kann, aber ich weiß mich zur Wehr zu setzen. :D
Ich habe ja grundsätzlich keine Angst vor Tieren. Respekt, natürlich, aber keine Angst. Aber ich muss ehrlich sagen: Moränen sind schon echt gruselig. Da muss ich mich wirklich zusammenreißen^^
Quelle: Google
Richtig süß sind Igelfische, euch vielleicht eher bekannt als Kugelfische. In der Quarantäne sitzt ein ganz kleines Igelfisch-Baby, das drauf reagiert, wenn man auf der anderen Seite der Scheibe steht.
Dann kommt es angeschwebt wie ein Raumschiff und wartet auf seine Muschel und wehe man versucht’s mit was anderem. Alles andere als Muschel wird wieder ausgespuckt und entrüstet angeschaut. Diese Tiere können erstaunlich groß werden und wenn sie Hunger haben stellen sie ihre Stachel auf.
Außerdem bin ich zum Rochenfan mutiert. Diese Tiere fand ich schon immer total faszinierend und es war immer ein Traum, sie mal zu berühren. Traum erfüllt. Ich durfte sogar einen ausgewachsenen amerikanischen Stachelrochen eigenständig mit der Hand füttern. Ein Rochen fühlt sich ein bisschen an wie durchtrainierter Wackelpudding. Aber die haben ganz schön scharfe Zähne, also immer schön mit der flachen Hand füttern, ganz so wie von Mama gelernt. Funktioniert nicht nur bei Rehen.

Bei den Haien allerdings greifen wir dann doch auf Futterzangen zurück. Im großen Haibecken, durch das der Tunnel geht, gibt es drei verschiedene Haiarten:
die zwei Leopardenhaie Marylin und Sinatra, 5 Ammenhaie und 5 Riffhaie (deren Namen so exotisch sind, dass ich mir nur ein paar merken konnte). Für jeden Hai wird notiert wie viel er gefressen hat, sodass man den Überblick behalten kann.
Für die Fütterung werden die Pumpen ausgestellt, damit das Wasser ruhig ist und man die Tiere gut erkennen und auseinander halten kann. Dadurch konnte ich die Haie das erste Mal richtig gut von nahem sehen, ohne die Scheibe des Tunnels dazwischen. Das sind wirklich beeindruckende Tiere. Wenn man sie im Aquarium sieht, wirken sie doch irgendwie unwirklich, doch wenn sie einen halben Meter neben einem auftauchen um nach Futter zu schauen oder nur Hallo zu sagen, ist das alles andere als unwirklich. Sie sind beeindruckend groß und sehen von oben viel freundlicher aus als aus dem Tunnel heraus. Vor allem die Ammenhaie erinnern eher an einen Wels als an einen Hai.
Mir ist auch aufgefallen, dass sie sehr sozial sind, zumindest die Ammenhaie. Denn der älteste der Gruppe, Edgar, 40 Jahre alt, liegt eigentlich nur am Grund rum und scheint blind zu sein. Damit er frisst wird er auch schon mal mit einer langen Stange am Boden gefüttert. Mindestens einer der anderen Haie liegt meist neben ihm und gestern tauchte er sogar zur Fütterung auf. Immer in Geleitschutz von mindestens einem, meistens 2 anderen der Gruppe. Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber so etwas finde ich immer wieder beeindruckend. Die Bindungen und Fürsorge, die Tiere füreinander entwickeln, sogar Haie denen man so was erst mal gar nicht zutraut. 

Der Reiz der Aquariums-Abteilung liegt nicht nur in den exotischen Tieren, zu denen man sonst keinen Kontakt bekommen könnte, sondern auch darin, dass jeder Teich und jedes Becken im Park, in dem Fische beheimatet sind, unter ihre Zuständigkeit fällt. Dadurch muss man zwar nicht nur in der Abteilung selbst sehr viel und schnell laufen, dafür sieht man aber den ganzen Park. Auch Ecken, in die man sonst so niemals rein käme. So habe ich z.B. das Becken im Jaguargehege gesäubert (war bestimmt ein Bild für die Götter), war dabei als die Fische in den Becken im Pinguinarium bei den Humboldtpinguinen und den Papageientauchern gefüttert wurden (komisches Gefühl, durch 1000 Flure und Treppen zu laufen und plötzlich unverhofft auf der anderen Seite der Scheibe zu stehen :D ) und war dabei, als die Kois im Thai-See gefüttert wurden.

Morgen werde ich im Park an der Discovertour teilnehmen, wenn ich noch einen freien Platz ergattere, um etwas mehr Hintergrundinfos zu den einzelnen Tieren zu kriegen und auch in andere Departments zu schnuppern. Ich hoffe ja auch eine Backstage-Gelegenheit bei den Orcas.

In diesem Sinne,
eure Kati

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